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Norwegen

faszinierend mit 7 Käfern von Baujahr 1950 bis 2003

Die zweite K-UE-Norwegenreise führt bis auf die Lofoten und Nyksund
Norwegische Luftgekühlte VW-Fans treffen die weitreisenden Bobla

Clubpräsident Walter Köhler des VW Käfer-Club Última Edición e.V. organisiert mit viel Herzblut neben den Jahrestreffen ausgefallene Käferreisen. Jörg Brehmer, Vorstandsmitglied, hat mit viel Engagement das Roadbook erstellt und viele Sehenswürdigkeiten ausgearbeitet. Das Roadbook war ein wichtiger Leitfaden für unsere Norwegenerlebnisfahrt.

Drei Wochen mit dem Käfer Norwegen befahren heißt ein Erlebnis nach dem anderen „erfahren“. Hauptziel sind die Lofoten, während 2016 der Süden von Norwegen bereist wurde.

7 Käfer (der älteste von Baujahr 1950, ein Brezelkäfer – der jüngste von Baujahr 2003 aus der letzten Sonderserie Última Edición) legten die in Norwegen (ohne individuelle An- und Abreise nach Kiel) gefahrenen fast 4000 Km ohne jegliche Panne zurück! Vom 15. Juni bis 6. Juli 2019 begeisterten die Käfer nicht nur die 12 Reisenden, sondern auch viele Schaulistige mit Daumen hoch und die Norwegischen VW-Fans.

Der Clubpräsident pflegt nach Norwegen seit Jahren freundschaftliche VW-Beziehungen. So haben mehrfach norwegische Käferfans an den Pfingsttreffen des Clubs teilgenommen und Kjell Hatlen ist sein „Schlüssel“ nach Norwegen. In der norwegischen VW-Club-Zeitschrift berichtet Kjell mehrfach über die K-UE-Treffen und über das Unikat „Snapi“ aus der Sonderserie Última Edición e.V.

In Oslo begrüßt Kjell die Teilnehmer herzlich und gibt noch letzte interessante Tipps mit auf dem Weg nach Oppdal. Schon in Dombas erwarten uns die ersten norwegischen VW-Fans. Nicolai mit seinen Eltern begleiten uns auf der Weiterfahrt nach Oppdal mit einen grünen 1300 Käfer. Ein Elch zeigt sich am Waldrand – Norwegen pur!

Bevor wir Trondheim mit den Käfern unsicher machen, steht in Ler unmittelbar an der E6 ein kleines VW-Museum. Wir werden von Kristin Eggen Vårvik mit ihrem Mann sehr herzlich empfangen, stellen unsere Käfer auf der angrenzenden Wiese ab und sie führen uns in ihr Privatgelände, wo schon die Gastfreundlichkeit mit Kaffee und selbstgebackenen Kuchen unter Käferfreunden untermauert wird. Was entdecken wir dort: Drei Käfer aus den 50er und 60er Jahren – alles TOP-Exemplare. Ferner ein 1303 von 1974. Ihr Vater, Kjell Jenssen, war ein Käferfan und hat diese Sammlung zusammengetragen. Das was besonders inspiriert, sind die vielen unzähligen Details aus den 50er und 60er Jahren, eine Zeitgeschichte besonderer Art, wie Radios, Schallplatten, Magazine usw., die er mit sehr viel Liebe zusammengetragen hat. Z.B. der Kinderwagen auf der Motorhaube, die Skier am Heck und vielen Bilder, Zeitschriften – wir fühlen uns in diese Zeit versetzt!

Trondheim steht am nächsten Tag auf dem Programm und am Abend wird es sehr interessant: In Stiklestad ist unser Ankommen seit einiger Zeit bekannt und wir staunen nicht schlecht wie viele VW-Fans mit ihren Oldtimern sich einfinden. Herzliche Begrüßung mit kleinen Geschenken wie der Original-UE-Kalender 2004 und der Original-UE-Prospekt sind willkommene Aufmerksamkeiten, die uns mit deren Club-T-Shirts erwidert werden. Die gemeinsame Rundfahrt am Abend wird etwas feucht; es regnet sich ein. Unser Ziel ist eine historische Werkstatt; uns wird von den Anfängen berichtet; ein alter Opel Olympia steht dort und auf mehreren Etagen wurde alles gesammelt was von Beginn zur Mobilisierung ab den 50er Jahren beitrug. Und nicht genug: Am nächsten Morgen werden wir nochmals an einer Tankstelle begrüßt, die örtliche Presse ist dabei und die Benzingespräche wollen nicht aufhören, obwohl unser Programm zeitlich recht limitiert ist. Mosjøen ist das nächste Ziel; es geht zunächst über schöne Landstraßen bevor wir die Europastraße 6 befahren. Die Käfer und wir sind in Norwegen – welch eine Freude bei den Teilnehmern, denn unsere Aufmerksamkeit ist recht groß. Allein die Türaufkleber rechts und links sind „Hingucker“ und das gleich sieben mal! In Mosjøen gibt es ein Oldtimertreffen aller Marken und viele kommen an den Käfern nicht vorbei – gab es das je 7 Bobla (so wird der Käfer in Norwegen genannt) nebeneinander geparkt zu sehen und zu bestaunen. Mosjøen hat eine beeindruckende Altstadt mit den alten Holzhäuser und siehe da: Wir entdecken einen Trödlerladen mit einer Blechkiste mit einen T1. Eine weitere kleine Attraktion ist die alte Tankstelle; dort müssen wir am nächsten Morgen hin und Bilder „schießen“, bevor wir die erlebnisreiche Fahrt nach Fauske fortsetzen. Unterwegs machen wir einen Abstecher zur Grønligrotte, eine Karsthöhle mit Wasserfall. Auch sowas bietet Norwegen!

Anschließend überqueren wir den Polarkreis auf dem Saltfjell – die Norwegenflagge heißt die 7 Käfer willkommen.

Die Fahrstrecken sind an diesen Tagen mit 250 bis 300 Km länger gewählt und von Bognes nehmen wir die erste Fähre nach Lødingen und erreichen bereits die Vesterålen. In der Nähe von Harstad erwartet uns ein direkt am Wasser gelegenes Hotel bestehend aus mehreren Holzhäusern. Urig, das Restaurant auf Pfählen im Wasser gebaut - so stellen wir uns Norwegen pur vor – und die Käfer sind alle nebeneinander geparkt. Ach was geht es uns gut – die Wirtin ist von den Käfern angetan und möchte uns am nächsten Morgen gar nicht losfahren lassen! Das ist ja auch einmalig – die Käfer, die Holzhäuser am Wasser und das leckere Essen – den Käfern sei Dank, denn ohne sie wären wir nicht hier!

Stokmarknes auf den Vesterålen ist unser Abendziel. Die 1007 m lange Tjeldsundbrücke dürfen die Käfer nicht auslassen! Ein herrlicher Panoramablick. Unser Clubpräsident hat ja immer wieder etwas Besonderes auf dem Programm stehen: Nyksund hat eine eigenwillige Geschichte. Nachdem der Ort von den jemals 24 Fischern verlassen wurde, hatten zwei Deutsche den Mut dem kleinen Ort wieder Leben einzuhauchen. Und in der Tat ist es uns gelungen in einem Café die Familie zu finden. Als wir berichten, dass wir mit 7 VW-Käfern dort sind, wurde alles möglich gemacht die offiziell gesperrte Straße mit den Käfern bis zur Galerie zu befahren. Und der Initiator von Nyksund kann und war sprachlos…

Der Weg nach Nyksund führt über eine Schotterstraße, eine sehr einsame Gegend, doch für die Käfer kein Problem und für uns auch bei dem trüben Wetter ein Erlebnis, der Ort ist auf unserer Reise der nördlichste Punkt!

In Stokmarknes ist das Hurtigrutenmuseum beheimatet. Über eine imposante Brücke kommen die Käfer dorthin und werden dort exklusiv hintereinander aufgestellt. Beeindruckend die Geschichte der Hurtigruten; die Landschaft ist malerisch, doch so ganz spielt das Wetter nicht mit.

Svolvær auf den Lofoten erreichen wir mit einer weiteren Fährfahrt – die größte Hafenstadt. Wir übernachten in Rorbuer-Hütten, gebaut auf Holzpfählen – urig und man spürt wo wir lange von geträumt haben – Norwegen pur dank der Käfer!

Ein unbeschreibliches Restaurant, erbaut 1820, gibt eine eindrucksvolle Stimmung für das köstliche Abendessen, unmittelbar am Ufer auf Holzpfählen erbaut. Was für Kenntnisse mussten die Vorfahren schon über ihr Holz gehabt haben, umso bauen zu können. Die Lofoten lernen wir kennen und was nicht fehlen darf ist der Stockfisch. Aufgereiht auf den Holzständern trocknen die Stockfische und natürlich bekommen wir auch diesen am Abend mit serviert. Zwischenzeitlich schreiben wir schon den 23. Juli und die Norweger feiern Mitsommer. Auch in Svolvær wird ein großes Feuer gezündet, Groß und Klein feiern mit Tanzen und Singen – wir sind beeindruckt.

Die Käfer haben einen Ruhetag; wir schauen uns das Städtchen an; ein Hafen mit viel Sport- und Ausflugsbooten. Am Nachmittag erleben wir mit dem Schiff MS Midnatsol aus der Hurtigrutenflotte eine Fahrt durch den Trollfjord – sagenumwogen – ein einmaliges Erlebnis.

Henningsvær ist einer der schönsten Orte auf den Lofoten.

Bevor die Käfer gen Nusfjord fahren, hat unser Präsident die Aalan-Farm, eine Käserei, ausfindig gemacht. Uns wird eine kleine Führung angeboten, die wir gerne annehmen und so etwas mehr von der Käseherstellung erfahren. Allein der Kräutergarten ist sehenswert und 200 Schafe, die weit verbreitet im Gebirge umherlaufen, sind das Gut der Farm. Käse von besonderem Geschmack, der so anderweitig nicht zu bekommen ist, hat die Familienfarm bekannt gemacht; die Chefin ließ es sich nicht nehmen sich mit den Käfern ablichten zu lassen!

Auf dem Weg nach Nusfjord – ein kleines versäumtes Fischerörtchen halten die Käfer in Borg vor dem Vikingermuseum. Dort gibt es einen Nachbau des Langhauses von 83 Metern aus der Vikingerzeit.

Alle Fischerbuden in Nusfjord sind zu Rorbuer umgebaut, spartanisch, alt und wir spüren etwas wie hart das Leben der Fischer wohl gewesen sein mag. Im Ort wimmelt es von Möwen – auch nachts lassen sie ihre Rufe nicht aus. Beeindruckende Landschaften durchfahren die Käfer und begeistern die Teilnehmer, auch wenn das Wetter nicht so recht will und die hohen Felsen oft mit Wolken verhangen sind. Die Nebenstraßen sind oft recht schmal, viele Campingwagen sind unterwegs und man kann sagen, fast jeder zweite entgegenkommende Wagen blinkt auf, winkt oder hubt dem Käferkonvoi. Ja wir sind die Könige auf den Straßen; bei jedem Halt kommen Leute aus weit entfernt gelegenen Ländern zu uns, stellen Fragen zu den Käfern und machen Bilder und Selfies von sich mit den Käfern.

Die Fahrten auf den Lofoten scheinen auch die Käfer zu beeindrucken, wie gerne bleiben sie für Fotoaufnahmen stehen. Ob mit Schnee oder an den Sandstränden sind sie hervorragende Motive. Fahrer und Beifahrer werden durch die Landschaften inspiriert – doch die öffentliche Aufmerksamkeit obliegt unseren Käfern. Selbst den südlichsten Ort Å auf den Lofoten lassen die Käfer nicht aus.

Nach dreistündiger Fährfahrt von Moskenes erreichen wir Bodø und die Helgelandküste wartet mit neuen Erlebnissen auf. Mit dem Saltstraumen erleben wir den stärksten Gezeitenstrom der Welt.

In Bodø besichtigen wir das Luftfahrtmuseum – getrennt nach ziviler und militärischer Ausrüstung. Selbst ein VW-Schwimmwagen und ein Kübelwagen sind dort ausgestellt! Die Käfer geben ein perfektes Bild vor dem Luftfahrtmuseum ab.

Unser Abstecher nach Kjerringøy, der eine gute Aussicht auf das umliegende Land bietet, bringt überraschendes Käfergut. Dort kommt die Präsidentengatting mit zwei jungen Leuten ins Gespräch, die von den Käfern begeistert sind und sich sehr genau die Route auf den Türen anschauen und sagen: „Wir haben unweit von hier einen Polizei-Käfer auf einer Wiese gesehen“. Den müssen wir ausfindig machen! Plötzlich sind es 8 Käfer geworden. Der Kontakt zu Kjell ist schnell hergestellt und kann uns berichten, dass dieser Käfer = Pelle Politibil eine norwegische Phantasiefigur von mehreren Spielfilmen, TV-Reihen und Büchern für Kinder war. Ursprünglich wurde er von der Polizei Bodø Mitte der 80er Jahre, als ein Teil von Verkehrssicherheitsarbeit für Kinder verwendet. Heute ist er zu einem Elektrokäfer umgebaut und ist als Symbol ausgestellt.

Wir überqueren den Saltstraumen auf der F17, die uns bis nach Brekstad führt. Entlang der Helgefjordküste krabbeln die Käfer immer wieder auf Fähren, teilweise bis zu drei am Tag, die die Verbindung der F17 stellen. Ein Höhepunkt ist der Svartisen-Gletscher. Um näher an ihn heranzukommen nehmen wir ein Boot. und lassen die Käfer am Ufer stehen - ein beeindruckendes Bild! Nach einer Wanderung sehen wir den Gletscher von der Nähe, doch auch er wird jährlich im Umfang geringer.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Ausflug zum Torghatten. Dieser hat ein Loch von 166 m Länge, 41 m Höhe und 18 m Breite. Nur zu Fuß kann man diesen sehr schwer besteigenden Weg erklimmen, doch der Blick entlohnt. Währenddessen werden die Käfer auf dem Parkplatz bestaunt; die Weiterfahrt führt nach Brønnøysund mit einem Abstecher nach Somna; dort befindet sich der geografische Mittelpunkt Norwegens.

Nach einer weiteren Fährfahrt geht es über die 700 m lange Helgeland-Hängebrücke – 40 Meter über dem Wasser! Rørvik wartet mit einem Küstenmuseum auf, was eine spektakuläre Architektur hat. Daneben alte Fischerhütten und Vorratshäuser mit unzähligen Möwen. Davor ein Holzgestell mit Stockfischen und da dürfen die Käfer nicht fehlen.

In der Nähe von Namsos entdecken wir einen Hafen mit einer Mole. Was für ein Fotomotiv: Mole mit VW-Käfer! Die Fischer sind von dem Schauspiel angetan, so etwas gab es hier noch nie!

Eine kleine schmale Straße mit Kehren leitet die Käfer zum Aussichtsberg Klompen mit einem eindrucksvollen Blick auf die Stadt Namsos.

Um weitere Landschaften in Norwegen zu erleben, steuern die Käfer südlich von Trondheim eine Tundra-Landschaft nach Røros an. Auch dort ist wieder Käfer-Kontakt. Ein 63er und ein 65er Käfer, beide in Rot. Junge Burschen fahren sie und sind stolz auf ihre Oldies. Sie wollen alle unsere Käfer im Detail betrachten – sie bekommen als freundliche Geste UE-Prospekte und einen UE-Kalender. Wer hat wohl diesen Kontakt hergestellt? Da war wohl Kjell wieder im Hintergrund tätig!

Die Stadt Røros entstand durch den Kupferbergbau und wurde nie durch Brand oder Krieg zerstört und hat somit die ältesten Holzhäuser einer Stadt in Europa. Wer lauert den Käfern auf dort auf? Der örtliche Zeitungsvertreter erkundigt sich nach den Krabbeltieren und den Norwegenbesuchern – stellte viele Fragen und berichtet von uns am nächsten Tag – irgendwie wird er an seine Jugend erinnert, ach ja, hatten die Eltern nicht einen solchen Bobla?

Bevor wir unser nächstes Ziel Trysil ansteuern führt uns der Weg am 67 km langen Femundsee vorbei, eine einsame Taiga-Landschaft. Über eine kilometerlange Schotterstrecke erreichen die Käfer Elga, ein idyllisches Dorf am See. Wie von Geisterhand geführt fährt unser jüngster Käfer auf ein Gelände, wo mehrere Gebäude stehen und auch ein kleines Restaurant ist. Wir stellen die Käfer auf der Wiese ab und entdecken in einem überdachten Schuppen einen abgedeckten Käfer! Keine Minute später kommt eine ältere Dame auf uns strahlend zugelaufen mit den Worten: Ich habe die Käfer gerochen!! Später erzählt sie uns beim Kaffeetrinken, der abgedeckte Käfer ist von 1965 – sie kann sich davon nicht trennen.

Wir erreichen Oslo wieder bevor es mit dem Schiff nach Kiel geht. Ein Bild mit den Käfern und dem Holmenkollen darf nicht fehlen.

Fast 4000 Km Strecke nur in Norwegen – ohne Beanstandungen sind die Käfer gelaufen… Land und Leute kennenlernen, da ist der Käfer „Spitze“ drin!